Das Projekt  BeBe1






Entstanden ist die Idee, ein Beiboot zu bauen, beim betrachten eines solchen aus Thermoplast. Dabei kam der Gedanke auf, daß man sich solche Scheußlichkeiten nicht antun müsse, und daß ich das eigentlich besser könnte.

Relativ schnell standen die Eckwerte fest. Das Boot sollte nicht länger als 2,80m sein, um ggf. in Davits am Heck einer Cometone 11 gefahren zu werden. Das Gewicht des Rumpfes sollte nicht größer als etwa 50kg sein. Außerdem sollte das Boot sowohl zu rudern, zu motoren, wie auch zu segeln sein. Das Rigg sollte ausreichend Segelfläche (etwa 5m2) bieten und einfach und leicht aufzustellen und zu stauen sein. Unter Motor (einem vorhandenen 2PS - Suzuki) oder gerudert sollte das Boot die sichere und trockene Beförderung von mindestens drei Erwachsenen bieten. Unter Segeln wäre Platz für einen Erwachsenen oder zwei Kinder ausreichend. Letztlich sollte das Boot noch durch feste Auftriebskörper unsinkbar sein.

Dann mußte eine Entscheidung getroffen werden, auf welchen Einsatzzweck hin der Entwurf optimiert merden sollte. Ein reines Motorboot sollte im achteren Teil des Rumpfes flache Linien und einen Großteil seiner Verdrängung haben, um das Gewicht des Motors gut zu tragen und in Fahrt nicht zu sehr zu vertrimmen. Solche Linien wären aber sowohl der mir vorschwebenden Optik, wie auch den Segeleigenschaften abträglich. Letztlich führte das Abwägen zu einem recht kompromißlosen Segler mit klassischer Optik, die gut zu dem sich für einen Einzelbau anbietenden Baumaterial Holz paßt, und ausreichendem Freibord für hohe Tragfähigkeit und trockenes Segeln.

Als Rigg wurde ein unverstagtes Catrigg gewählt. Das hat den Vorteil, daß es schnell gestellt ist, nichts im Weg rumsteht, wenn nicht gesegelt werden soll und beim segeln nur wenige Leinen bedient werden müssen. Als Mast wurde ein Kohlefaser - Surfmast von immerhin 4,9m Länge gewählt, der aber, da er teilbar ist, trotzdem gut zu verstauen ist. Der Mast mußte natürlich dem neuen Einsatzzweck entsprechend umgebaut (Masttop mit zwei Umlenkrollen für das Fall und Lümmelbeschlag) und im unteren Bereich verstärkt werden. Das Segel ist ein Taschensegel mit losem Unterliek und kommt bei 2,2m Baumlänge auf 4,85m2 Segelfläche.

Bei der Wahl der Baumaterialien und Ausrüstung sollten keine Kompromisse eingegangen werden. Damit fiel die Wahl für das Rumpfmaterial auf Western Red Cedar, verleimt und beschichtet mit West System Epoxi. Der Kiel und alle klarlackierten Holzteine sind aus (Sipo-)Mahagoni. Das gesamte Holz wurde selbst aufgeschnitten. Die Ausrüstung wurde größtenteils bestellt. Für die Bezugsquellen der einzelnen Materialien und Ausrüstungsgegenstände siehe  Links .

Zum Bauplatz habe ich mir überlegt, daß es sicher günstig wäre, keinen langen Weg zum Boot zu haben, um auch nach Feierabend nur mal eine halbe Stunde dran zu arbeiten. Also habe das Boot, ein Verrückter, der ich bin, in meiner Wohnung gebaut (merkwürdigerweise grüßen mich die Nachbarn immernoch freundlich). Generell kann ich das nur zur Nachahmung empfehlen (entsprechende Staub-, Lärm- und Geruchsresistenzen aller Beteiligten vorausgesetzt).

Und jetzt kommen die Fotos:

            Die ersten Schritte

            Das Aufplanken

            Der Innenausbau

            Der erste Stapellauf

            Der zweite (eigentliche) Stapellauf
 
 

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